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Die Technische Universität Dresden errichtet das weltweit erste Betongebäude mit Carbonfaserbewehrung. Das Experimentalgebäude aus Carbonbeton wird der Öffentlichkeit mitten in Dresden die Möglichkeiten des neuen Verbundwerkstoffs präsentieren.

"Cube" heißt das weltweit erste Gebäude aus Carbonbeton, das die Technische Universität Dresden in der sächsischen Landeshauptstadt errichtet.

Stahlbeton ist heute das wichtigste Baumaterial der Welt. In Zeiten des Klimawandels gerät er aber auch zunehmend in die Kritik. Die Betonschicht, die den Stahl vor Korrosion schützen soll, ist zu dick, der Verbrauch an CO2-intensivem Zement zu hoch. Geht es nach der Technischen Universität Dresden (TU Dresden), soll Carbonbeton, also der Verbundwerkstoff aus rostfreier Carbonfaserbewehrung und Hochleistungsbeton, den herkömmlichen Stahlbeton in Zukunft ablösen. Der Materialwechsel zu Carbonbeton würde den Energiebedarf und die CO2-Emissionen bei der Herstellung und Instandsetzung von Gebäuden um bis zur Hälfte reduzieren und wertvolle Ressourcen schonen, schreibt die TU Dresden.

Die Ergebnisse ihrer Carbonbeton-Forschungsoffensive will die Universität nun einer breiteren Öffentlichkeit konkret vermitteln. Zu diesem Zweck baut die TU Dresden das weltweit erste Gebäude aus Carbonbeton. Dieser Tage gab die sächsische Landeshauptstadt grünes Licht und erteilte die Baugenehmigung. Bis Ende 2020 soll an der Einsteinstraße ein in seiner Bauweise ungewöhnliches und futuristisch anmutendes Gebäude entstehen: ein 220 Quadratmeter großes Experimentalgebäude, das auch als Prüfstand dienen soll. Das ursprünglich als Kubus geplante Gebäude mit dem Projektnamen "Cube" erhält zusätzlichen architektonischen Schwung: Zwei symmetrisch gegenüberliegende, verdrehte Elemente werden gleichzeitig die Seite und den Deckel des Raumes bilden und die außergewöhnlichen Einsatzmöglichkeiten der Carbonbetonbauweise verdeutlichen. Die so genannte Box wird auch deutlich machen, dass mit Carbonbeton bereits konventionelle Bauwerke nach dem Stand der Technik gebaut werden können. Das Leuchtturmprojekt des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekts "C³ - Carbon Concrete Composite" bündelt damit alle Ergebnisse, die in diesem Projekt seit 2014 intensiv erforscht wurden.

 

 

02/07/2020, 12:21 pm

In Dresden erfunden, in Dresden gebaut: In der Südvorstadt kann jetzt ein Experimentalgebäude gebaut werden. Das Besondere daran. Der Cube ist das erste Carbonbetonhaus der Welt. Gebaut wird es in Dresden.

Das erste Haus der Welt aus sogenanntem Carbonbeton darf gebaut werden. Bis Ende 2020 soll auf einem Areal zwischen Fritz-Foerster-Platz, Zellescher Weg und Einsteinstraße ein futuristisch anmutendes Gebäude entstehen - sowohl baulich als auch optisch. Die Stadtverwaltung hat nun die Baugenehmigung erteilt, so dass die Arbeiten beginnen können, teilte die Technische Universität am Freitag mit.

Durch den Einsatz von Carbonbeton könnten gut 50 Prozent weniger Beton als üblich verbraucht werden. Möglich wird dies durch die Struktur des Materials. Sein Herzstück sind textile Carbonfasern, die in einem speziellen Strick- und Beschichtungsverfahren zu einem Gitter verarbeitet werden. Das ist der Kern der Betonplatte. Anders als Stahl rostet Carbon nicht. Es muss nicht durch dicke Betonschichten geschützt werden, wie es bei Stahlbeton der Fall ist. Ein halber Zentimeter auf jeder Seite des Gitters reicht aus. Ergebnis: Für die Herstellung wird nur die Hälfte des Betons benötigt. Das macht den Carbonbeton auch deutlich leichter.

Autor: Gabriel Diezi
Quelle: TU Dresden
Visualisierung: Iurii Vakaliuk, Jana Mundus & Sandro Rahrisch

 

 

Lecture Jesse

 

TUDALIT Ginkgo Textile Concrete

 

Dünnwandige Fertigteile aus vorgespanntem Carbonbeton

 

 

 

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